Kontaktlose Erkennnung von Vitalparametern

Kontaktlose Vitalparametererkennung soll den Krankenhausalltag erleichtern. Durch eine Messstation zur schnellen Triage kann der Schutz des medizinischen Personals gewährleistet werden und Maßnahmen zum Infektionsschutz können sofort eingeleitet werden.

Körpernahe Sensorik zur schnellen Isolierung von COVID-19-Patienten

Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS hat eine Messstation für die kontaktlose Erkennung von Vitalparametern entwickelt. Damit schafft das Duisburger Forschungsinstitut nicht nur einen Fortschritt in der körpernahen Sensorik für die Isolierung von COVID-19- Patienten, sondern setzt auch neue Forschungsimpulse.

Anonymisiertes Foto einer Person mit der Anzeige des Systems zur Vitalparametererkennung
© Fraunhofer IMS
Die Vitalparameter einer Person werden erfasst

Vision Gesundheit

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Fraunhofer IMS treiben ihre Vision Gesundheit voran. Mit den smarten Sensorsystemen können sie gesundheitsrelevante Informationen aus dem Umfeld von Personen körpernah sowie auf Zell- und Molekülebene hochintensiv erfassen. Auf diese Weise ist es möglich, effiziente Diagnoseunterstützungen zu entwickeln, Präventionen vorzuschlagen und bei Bedarf gezielte Therapien einzuleiten, so auch bei der kontaktlosen Erkennung von Vitalparametern.

Kontaktlos durch die COVID-19-Pandemie

Die aktuelle COVID-19-Pandemie lässt Krankenhäuser an ihre Grenzen kommen. Eine erhöhte Auslastung ihrer Kapazitäten und eine schnelle Isolierung der Patienten zum Schutz vor anderen erfordert Höchstleistung. Daher hat das Fraunhofer IMS sich zur Aufgabe gemacht, eine kontaktlose Messstation zur schnellen Triage im Krankenhaus zu entwickeln. Die Realisierung eines solchen robusten Verfahrens zur kontaktlosen Vitalparameterbestimmung und dessen Einsatz im Krankenhaus ist eine enorme Erleichterung im Kampf gegen COVID-19.  Die Anwendung von Algorithmen aus dem Bereich „Künstliche Intelligenz“ (KI) hat dies ermöglicht.

Zwei Vitalparameterbestimmungen, ein Ziel

Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Essen (UKE) ist eine Messstation zur schnellen Triage am Eingang des Krankenhauses entwickelt worden. Anhand zweier Verfahren, der Temperaturbestimmung sowie der Erfassung der Respirationsrate kann der Gesundheitszustand kontaktlos erkannt und beurteilt werden. Somit ist nicht nur ein Schutz des medizinischen Personals gewährleistet, sondern es können auch sofort Maßnahmen zum Infektionsschutz (z. B. die räumliche Trennung von Patienten) eingeleitet werden.

Ein Fortschritt für die Zukunft

Auch in anderen Bereichen kann die kontaktlose Erkennung von Vitalparametern einen großen Fortschritt mich sich bringen. Das Verfahren kann unter anderem im Heimbereich, im Fahrermonitoring, in der Neugeborenenüberwachung oder der Werbeforschung zum Einsatz kommen. Durch die Bestimmung verschiedener Vitalparameter können sowohl der Gesundheitszustand als auch die Reaktionen/Emotionen kontaktlos bestimmt werden. Mit Hilfe von KI/ML-Algorithmen werden diese Lösungen realisierbar, robuster und effizienter.

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