Fraunhofer IMS entwickelt in VDE-Konsortium eine KI-Plattform für Gesundheit, Pflege und soziale Teilhabe

Das Logo der KI-Plattform CareFul KI

Plattform soll ein Ökosystem für die Gesundheitswirtschaft schaffen

Fraunhofer-Gesellschaft ist mit den Instituten IMS und IIS Konsortialpartner und möchte KMUs bei der Integration von KI-Lösungen unterstützen

VDE gewinnt mit Projekt »CareFul KI« in dem vom BMWi ausgelobten KI-Innovationswettbewerb und setzt sich damit unter 130 Bewerbern durch

Bundesminister Altmaier: Rekordbeteiligung beim KI-Innovations-wettbewerb des BMWi belegt großes Anwendungspotenzial in Deutschland

 

Deutschland hinkt den führenden KI-Nationen (KI: Künstliche Intelligenz), vor allem China und den USA, deutlich hinterher. Um dies zu ändern, ist der Technologieverband VDE jetzt mit namhaften Partnern dabei, eine verantwortete KI-Plattform für Gesundheit, Pflege und soziale Teilhabe mit Namen »CareFul KI« zu entwickeln, die ein Ökosystem für die Gesundheits-wirtschaft schaffen soll. Die KI-Plattform beruht auf offenen Standards, und sie soll einen rechtssicheren und hochverfügbaren Kompetenz- und Datenpool enthalten. Zudem umfasst das Projekt einen KI-Anwendungsleitfaden, der rechtliche, regulatorische und ethische Aspekte beinhaltet. Die Entwicklung der KI-Plattform »CareFul KI« ist Teil des KI-Innovations-wettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Der VDE hat sich mit seiner Bewerbung unter mehr als 130 Konsortien aus Wissenschaft und Wirtschaft durchgesetzt. Die 35 besten Teilnehmer des Wettbewerbs, zu denen auch das CareFul-KI-Konsortium gehört, sind bis September aufgefordert, eine detaillierte Roadmap zur Umsetzung der Konzeptidee auszuarbeiten. Die aussichtsreichsten Vorschläge werden anschließend prämiert und realisiert.

 

CareFul KI soll insbesondere KMU zugutekommen

»Die verantwortete KI-Plattform verfolgt zwei Ziele. Zum einen sollen anonymisierte, pseudonymisierte oder personalisierte Medizin- und Gesundheitsdaten, Pflegedaten, verhaltensbezogene und soziale Daten in die KI-Daten-Plattform integriert und für innovative Produkte und Services verwendet werden. Hierzu zählen auch Daten aus dem intelligenten Umfeld oder mobile Gesundheitsdaten, auch aus Wearables.

Zum anderen wollen wir insbesondere für KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen) aus dem Gesundheits- und Pflegebereich die Integration von KI-Lösungen in ihre Sensorsysteme erleichtern und ihnen damit neue Geschäftsmodelle ermöglichen«, sagt
Prof. Dr. Karsten Seidl, Abteilungsleiter Mikro- und Nanosysteme am Fraunhofer-Institut
für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg.

Die Ziele werden in der laufenden Wettbewerbsphase in einem gemeinsamen fachöffentlichen Diskurs entwickelt. Dabei sollen auch die besten Realisierungs- und Anwendungspartner für den initialen Aufbau eines entsprechenden Ökosystems eingebunden werden. Zusammen mit den Partnern wird anschließend ein Antrag für ein dreijähriges BMWi-gefördertes Plattformprojekt formuliert.

 

Raus aus den Forschungslaboren und ab auf die Straße

Bundesminister Peter Altmaier: »Mit unserem KI-Innovationswettbewerb haben wir offenbar einen Nerv in der Wirtschaft und der Wissenschaft getroffen. Die enorme Resonanz zeigt: Wir haben in Deutschland das Potenzial und den Willen KI schnell und breit in die Anwendung zu bringen. Das gilt es nun, in die Tat umzusetzen. Unser Ziel ist es, große, durchsetzungsstarke Leuchtturmprojekte in zentralen Bereichen unserer Volkswirtschaft zu realisieren. So tragen wir dazu bei, KI rasch aus den Forschungslaboren auf die Straße zu bekommen.«

Dem CareFul-KI-Konsortium gehören unter der Führung des VDE die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., AAL Netzwerk Saar e. V. und die C&S Computer und Software GmbH an. Beteiligt sind darüber hinaus die Apollon Hochschule Bremen, die Charité Berlin, die Hochschule Kaiserslautern sowie die User Interface Design GmbH, Ludwigsburg.

Am 20. Mai 2019 wird das Projekt im Rahmen eines Werkstattgesprächs in
Berlin diskutiert und weiter ausgearbeitet. Die Veranstaltung findet von 10:00 Uhr
bis 17:00 Uhr auf der 21. Ebene im Charité Hochhaus, Luisenstraße 65 in
10117 Berlin
statt. Ende Juni ist in Berlin dann eine Konferenz zur Präsentation
und Auswahl der besten Realisierungsskizzen geplant.

 

Über das Fraunhofer IMS

Seit über 30 Jahren beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fraunhofer IMS in Duisburg mit der Entwicklung von mikroelektronischen Schaltungen, elektronischen Systemen, Mikrosystemen und Sensoren. Aufgrund seines umfangreichen Know-hows, dem Zugang zur Technologie und den hochwertigen Entwicklungsleistungen ist das Institut ein weltweit anerkannter Partner für die Industrie. In seinen Fachabteilungen widmet sich das Fraunhofer IMS der angewandten Forschung, der Vorentwicklung für Produkte und deren Anwendungen. Stabile, effiziente und vermarktbare Technologien und Verfahren, die in sehr vielen Branchen zum Einsatz kommen, stehen dabei im Mittelpunkt der Forschungsarbeit. In Bezug auf  Embedded KI für Sensorik im Bereich Gesundheit und Pflege leisten insbesondere die Fachabteilungen Mikro- und Nanosysteme (MNS), Transponder, Systeme und Anwendungen (TSA) sowie das Fraunhofer-inHaus-Zentrum gemeinsame Forschungsarbeit und treiben zahlreiche Entwicklungen und Projekte auf diesem Gebiet voran. 


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