Die Erkennung von Gesten ist eine Variante für die Realisierung einer Benutzerschnittstelle für die Bedienung einer technischen Anlage oder eines Geräts. Anstelle einer Tastatureingabe oder einer Spracheingabe macht der Anwender mit seinen Armen, Händen oder mit seinem Kopf bestimmte Bewegungen, die vom technischen System als Steuerbefehle interpretiert werden. Eine Gestensteuerung funktioniert absolut geräusch- und berührungslos und kann daher für besondere Anwendungen eine geeignete Bedientechnologie darstellen. Selbstverständlich müssen die für die Steuerung einer Anlage verwendeten Gesten untereinander deutlich unterscheidbar sein und die Erkennung muss so tolerant sein, dass die Gesten trotz der Toleranzen und Abweichungen bei der Ausführung durch die Anwender eindeutig und sicher erkannt und interpretiert werden.
Die Erkennung von Gesten ist daher prädestiniert für den Einsatz künstlicher Intelligenz, bei der die von geeigneten Sensoren erfassten Bewegungen im Rahmen eines Lernprozesses vor der eigentlichen Verwendung zunächst trainiert werden. Als Sensoren eignen sich prinzipiell Bildsensoren, die die ausgeführten Gesten erfassen und per Bild- bzw. Video-Analyse bewerten. Ebenso geeignet sind auch 3D-MEMS-Sensoren, die Beschleunigungen und Drehraten messen, wenn sie bei der Ausführung der Gesten am betreffenden Körperteil fixiert oder einfach in die Hand genommen werden.