Hybrides Lernen – Daten- und physikbasierte Modelle für intelligente Sensoren

Übersicht eines Physik-basierten Neuronalen Netzwerks zur Erzeugung von Vibrationsdaten für defekte Kugellager
© Fraunhofer IMS
Übersicht eines Physik-basierten Neuronalen Netzwerks zur Erzeugung von Vibrationsdaten für defekte Kugellager

Die jüngsten Fortschritte der Künstlichen Intelligenz (KI) sind vor allem geprägt durch Verfahren des Deep Learnings im Bereich Computer Vision. Anwendungsfelder wie die intelligente Zustandsüberwachung im Kontext der Industrie 4.0 oder Smart Wearable Computing zeigen allerdings auch das Potenzial zur Verarbeitung von Signalen anderer, nicht-bildgebender und multimodaler Sensoren auf.

Vor allem im Bereich technischer Systeme ergeben sich bei der Anwendung moderner maschineller Lernverfahren (ML) Herausforderungen. So werden zum Training große Datenmengen benötigt, Vorwissen über das System wird oft nicht mit einbezogen und der »Black-Box«-Charakter rein datenbasierter Modelle führt zu einem geringen Maß an Erklärbarkeit.

Das Fraunhofer IMS geht diese Herausforderungen mittels hybrider Lernverfahren an, um intelligente Sensorsysteme effizient, robust und sicher zu gestalten. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Integration von physikbasiertem Expertenwissen und maschineller Lernverfahren gelegt. Beim hybriden Lernen kommt das Expertenwissen an diversen Stellen der Machine-Learning-Pipeline, d. h. von der Trainingsdatenerzeugung bis hin zum fertigen Modell, zum Einsatz.

Im Bereich der Zustandsüberwachung ist beispielsweise eine umfassende Datenaufnahme oft zu ressourcenaufwändig und unwirtschaftlich. Es fehlt daher an aussagekräftigen Datensätzen für Diagnose- und Prognoseaufgaben, die unterschiedliche Szenarien und Ereignisse wie Fehlerfälle in ausreichender Qualität und Quantität repräsentieren.

Hier können simulationsbasierte hybride Lernverfahren Abhilfe schaffen. Das Fraunhofer IMS forscht dabei an Verfahren zur Kombination physik- und KI-basierter Modelle, um möglichst originalgetreue Trainingsdaten zu erzeugen.

Zudem besteht im Bereich der klassischen digitalen Signalverarbeitung schon eine große Bandbreite an Verfahren zur effizienten Analyse von Sensorsignalen. Das Fraunhofer IMS beschäftigt sich damit, diese Art des Expertenwissens bei der Signalvorverarbeitung zu nutzen, um ein schnelleres Training Neuronaler Netze unter Reduzierung der benötigten Datenmenge z. B. zur Mustererkennung oder Signalklassifikation zu gewährleisten.

Eine weitere Möglichkeit stellt der Einsatz von Expertenwissen zur Steuerung des Trainingsprozesses maschineller Lernverfahren dar. Hierbei wird am Fraunhofer IMS speziell an Verfahren gearbeitet, die Vorhersagen eines KI-Modells hinsichtlich ihrer physikalischen Plausibilität überprüfen, um ungewolltes oder physikalisch inkonsistentes Verhalten des Systems von vornherein auszuschließen. Mit diesem hybriden Lernen kann somit maßgeblich die Erklärbarkeit und Vertrauenswürdigkeit des Systems gesteigert werden.

Unsere Technologien – Innovationen für Ihre Produkte

Verteiltes Lernen

Verteiltes Lernen ermöglicht das Training komplexer Aufgaben auf mehreren kleinen eingebetteten Systemen.

Merkmalsextraktion für Smarte Sensoren

Mittels angepasster Merkmalsextraktion kann die Größe eines Neuronalen Netzes reduziert werden.

Embedded KI für LiDAR

Mit Hilfe von Embedded KI kann die Abstandsmessung durch LiDAR Sensoren beschleunigt und qualitativ verbessert werden.

Industrie 4.0-Forschung

Vor dem Hintergrund "Industrie 4.0" forscht das Fraunhofer IMS an Lösungen der Predictive Maintenance für die Fertigungsindustrie.

Unsere Technologiebereiche – Unsere Technologien für Ihre Entwicklung

Kommunikation und Vernetzung

Kommunikationsschnittstellen erlauben den Datenaustausch mit anderen Geräten und die Anbindung an Netzwerke.

User Interfaces

User Interfaces als Schnittstelle zwischen Gerät und Anwender erlauben die Konfiguration und die Bedienung eines Produkts.

Maschinelle Lernverfahren für Embedded-Systems

Künstlicher Intelligenz auf ressourcenbegrenzten Systemen dient zur Gewinnung höherwertiger Informationen aus Sensorrohdaten.

Computer Vision

Computer Vision extrahiert das Maximum an Informationen aus Bilddaten.

 

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