Kickoff für »FarmScan« | Lesezeit 3 Min.
Biologisch abbaubare Sensoren für eine nachhaltige Landwirtschaft
Duisburg, 21. Oktober 2025 – Neue Sensortechnologie für bessere Ernten und weniger Umweltbelastung: Im Projekt FarmScan entwickeln Forschende des Fraunhofer IMS, der Università degli Studi di Udine und des University College Dublin neuartige Bodensensoren, die sich nach der Nutzung umweltverträglich zersetzen und die Landwirtschaft nachhaltiger und präziser gestalten sollen.
Im Oktober fand das Kick-off des europäischen Forschungsprojekts FarmScan statt, das unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS innovative Wege für eine umweltfreundlichere Präzisionslandwirtschaft erforscht. Ziel des Projekts ist die Entwicklung biologisch abbaubarer Bodensensoren, die Landwirtinnen und Landwirten präzise Daten zur Verfügung stellen, ohne die Umwelt zu belasten.
Gefördert durch den Green ERA-Hub und das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), will FarmScan die bislang bestehende Lücke zwischen zuverlässiger Datenerfassung und ökologischer Nachhaltigkeit schließen. Es sollen Sensoren entstehen, die kontinuierlich relevante Bodenparameter wie Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt messen und sich am Ende ihrer Lebensdauer in ungefährliche Materialien auflösen. Dadurch entfällt das mühsame Einsammeln und eine großflächige, hochauflösende Erfassung wird möglich.
»Ein neues Kapitel der Agrartechnologie«
»Mit FarmScan schlagen wir ein neues Kapitel der Agrartechnologie auf«, sagt Dr. Benedikt Loepp, Projektkoordinator am Fraunhofer IMS. »Wir kombinieren hochpräzise Sensortechnik mit nachhaltigen Materialien und intelligenter Datenverarbeitung und gehen so einen wichtigen Schritt hin zu resilienten, klimaschonenden Anbausystemen.«
Neben dem Fraunhofer IMS sind die Università degli Studi di Udine und das University College Dublin Projektpartner. Gemeinsam werden sie passive, chiplose RFID-Sensorknoten entwickeln, geeignete biologisch abbaubare Materialsysteme erforschen und die Daten in eine KI-gestützte Plattform integrieren, die Landwirtinnen und Landwirten Entscheidungshilfen und Handlungsempfehlungen zur Bewässerung und Düngung liefert. Zusätzlich werden umfassende Zersetzungs- und Lebenszyklusanalysen sowie Versuche unter realen Anbaubedingungen auf den Experimentalfarmen der Partner durchgeführt, um die ökologische Wirksamkeit und Praxistauglichkeit zu belegen.
FarmScan trägt zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft bei, stärkt die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel und verbessert die Ernährungssicherheit im ländlichen Raum: Ein Modellprojekt mit Wirkung weit über Europa hinaus. Das Projekt ist Teil des Programms des Green ERA-Hub, das im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms »Horizont Europa« der Europäischen Union unter der Vertragsnummer 101056828 gefördert wird.