»Spitzencluster Industrielle Innovationen« initiiert und adressiert Themen der Energiewirtschaft im Ruhrgebiet

In ersten Pilotprojekten entstehen sektorübergreifende Lösungen in Bereichen wie Biogas und Power-to-X sowie Lösungen für die Digitalisierung im Energiesektor.

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Innovationen beschleunigen, die Transformation von Industrie und Energiesystem vorantreiben sowie Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Ruhrgebiet stärken – so umschreibt NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart die Zielsetzung des im November gestarteten »Spitzencluster Industrielle Innovationen« (SPIN). Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS gehört zu den Initiatoren der neuen Innovationsplattform, die das Land Nordrhein-Westfalen mit 15 Millionen Euro fördert.

Unter dem Namen FIT4ECHANGE initiiert Fraunhofer IMS ein Projekt im Rahmen des SPIN zur Digitalisierung des Niederspannungsverteilnetzes:

Mülltonnen, die ihren Füllstand melden, oder Parkplätze, die sich dem Suchenden als frei anbieten: Diese und andere Informationen lassen sich in der vernetzten Stadt schon heute abrufen. Betreibern helfen sie dabei, Ressourcen zu planen oder Verkehrsströme zu lenken. Stromflüsse, insbesondere im Niederspannungsverteilnetz, sind dagegen weitestgehend unbekannt. Dabei ist es auch für Stromnetzbetreiber wichtig zu wissen, zu welchen Zeiten besonders viel Energie abgerufen wird – vor allem, da sich das Nutzerverhalten durch strombetriebene Wärmepumpen, den Betrieb von Blockheizkraftwerken und künftig auch durch die Elektromobilität verändert. Auch die Stromflüsse selbst werden durch die dezentrale Energieeinspeisung dynamischer: So fließt der eingespeiste Strom aus der PV-Anlage möglicherweise direkt ins Elektrofahrzeug des Nachbarn ab, ohne eine Trafostation zu passieren.  Mit Echtzeitdaten könnte der Netzbetreiber Nutzungsprognosen erstellen, um den Ausbau bedarfsgerecht zu planen. Auch die vorausschauende Wartung des Netzes wäre möglich. Ebenso denkbar wäre, den Stromfluss durch Preisanreize zu regulieren.

Die Projektpartner entwickeln eine Lösung zur Digitalisierung des Niederspannungsverteilnetzes. Dazu nutzen sie einerseits die vorhandene NetzwerkInfrastruktur für IoT-Anwendungen und entwickeln andererseits eine intelligente Sensorik, die auf den speziellen Informationsbedarf von Verteilnetzbetreibern ausgerichtet ist.

Die Ziele des Projektes sind:
• Energieflüsse sichtbar machen, um Netznutzungsprognosen zu erstellen und neue Geschäftsmodelle zu realisieren

• Vorausschauende Wartung im Niederspannungsverteilnetz ermöglichen

Partner Beteiligt an diesem Projekt sind – neben dem Fraunhofer IMS – ELE Verteilnetz GmbH, DVV Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Turck duotec GmbH, grandcentrix GmbH, Vodafone GmbH, EEBUS e.V. Das Projekt startet im ersten Quartal 2020, weitere Infos unter https://www.spin.ruhr/

Neue SPIN-Partner sind herzlich willkommen Um diese und weitere Projekte voranzutreiben, soll das »Spitzencluster Industrielle Innovationen« beständig wachsen. Ziel der Initiatoren und Gründungsmitglieder – Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe, RWE Generation, Siemens, STEAG, thyssenkrupp, Fraunhofer, ruhr:HUB, EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Zenit – ist es, die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen, Start-ups und Forschungspartner binnen fünf Jahren zu verdreifachen. Wer sich beteiligen möchte, findet weitere Informationen unter www.spin.ruhr. 

FÖRDERHINWEIS

Das »Spitzencluster Industrielle Innovationen« (SPIN) wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

Über das Fraunhofer IMS

Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg ist eine weltweit anerkannte anwendungsorientierte Forschungseinrichtung für die Entwicklung marktfähiger Technologien und Verfahren in den Bereichen der Mikroelektronik und Sensorik. Insbesondere in den Schlüsselbereichen »Health, Industry, Mobility, Space and Security« arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler intensiv und interdisziplinär an der Entwicklung zukunftsrelevanter Lösungen für Industrie, Dienstleistungssektor und Gesellschaft – seit über 30 Jahren.

 

Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Mit ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Als Wegweiser und Impulsgeber für innovative Entwicklungen und wissenschaftliche Exzellenz wirkt sie mit an der Gestaltung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 74 Institute und Forschungseinrichtungen. Rund 28 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurswissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2,8 Milliarden Euro. Davon fallen 2,3 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung.

Mehr unter: www.ims.fraunhofer.de